(Anmerkung des Herausgebers: Dieser Artikel wurde aus dem ZigBee Resource Guide übersetzt.)
Die Ende 2014 angekündigte kommende ZigBee 3.0-Spezifikation sollte bis Ende dieses Jahres weitgehend fertig sein.
Eines der Hauptziele von ZigBee 3.0 ist die Verbesserung der Interoperabilität und die Minimierung von Verwirrungen durch die Konsolidierung der ZigBee-Anwendungsbibliothek, die Entfernung redundanter Profile und die Bereitstellung eines Streaming-Dienstes. Im Laufe von zwölf Jahren Standardisierungsarbeit hat sich die Anwendungsbibliothek zu einem der wertvollsten Vermögenswerte von ZigBee entwickelt – etwas, das in weniger anspruchsvollen konkurrierenden Standards eklatant fehlt. Nach Jahren des schrittweisen organischen Wachstums muss die Bibliothek jedoch vollständig neu bewertet werden, um Interoperabilität zu einem natürlichen Ergebnis und nicht zu einem nachträglichen, bewussten Schritt zu machen. Diese dringend notwendige Neubewertung der Anwendungsprofilbibliothek wird diesen wichtigen Bestandteil weiter stärken und Schwächen beheben, die in der Vergangenheit Anlass zu Kritik gaben.
Die Erneuerung und Neubelebung dieser Bewertung ist jetzt besonders wichtig, da die Kluft zwischen Anwendungsframeworks und der Netzwerkschicht, insbesondere bei Mesh-Netzwerken, immer deutlicher wird. Eine robuste, konsolidierte Anwendungsbibliothek für ressourcenbeschränkte Knoten wird noch wertvoller, da Qualcomm, Google, Apple, Intel und andere erkennen, dass Wi-Fi nicht für jede Anwendung geeignet ist.
Die weitere wichtige technische Neuerung in ZigBee 3.0 ist die Einführung von Green Power. Bisher optional, wird Green Power in ZigBee 3.0 zum Standard. Es ermöglicht extreme Stromeinsparungen bei Energy-Harvesting-Geräten, wie z. B. Lichtschaltern, die die physische Bewegung des Schalters nutzen, um den für die Übertragung von ZigBee-Paketen im Netzwerk benötigten Strom zu erzeugen. Green Power ermöglicht es diesen Geräten, nur 1 Prozent des normalen Stromverbrauchs von ZigBee-Geräten zu verbrauchen, indem Proxy-Knoten, in der Regel netzbetrieben, im Auftrag des Green Power-Knotens agieren. Green Power stärkt ZigBees Fähigkeiten insbesondere in der Beleuchtungs- und Gebäudeautomation. Diese Märkte nutzen Energy Harvesting bereits in Lichtschaltern, Präsenzmeldern und anderen Geräten, um den Wartungsaufwand zu reduzieren, flexible Raumaufteilungen zu ermöglichen und teure, dicke Kupferkabel für Anwendungen zu vermeiden, bei denen nur eine geringe Signalleistung, aber keine hohe Strombelastbarkeit erforderlich ist. Bis zur Einführung von Green Power war das Enocean-Funkprotokoll die einzige für Energy-Harvesting-Anwendungen entwickelte Funktechnologie. Durch die Aufnahme von Green Power in die ZigBee 3.0-Spezifikation kann ZigBee insbesondere im Beleuchtungsbereich seinen bereits überzeugenden Wertbeitrag noch weiter steigern.
Neben den erheblichen technischen Änderungen in ZigBee 3.0 bringt die neue Spezifikation auch eine Markteinführung, neue Zertifizierungen, ein neues Branding und eine neue Markteinführungsstrategie mit sich – ein dringend benötigter Neustart für eine ausgereifte Technologie. Die ZigBee Alliance hat angekündigt, ZigBee 3.0 auf der International Consumer Electronics Show (CES) 2015 der Öffentlichkeit vorzustellen.
Veröffentlichungszeit: 23. August 2021
