Worin besteht der Unterschied zwischen Einphasen- und Dreiphasenstrom?

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In der Elektrotechnik bezeichnet die Phase die Verteilung einer Last. Was ist der Unterschied zwischen Einphasen- und Dreiphasenstrom? Der Hauptunterschied liegt in der Spannung, die durch die jeweiligen Leitungen übertragen wird. Zweiphasenstrom gibt es nicht, was manche überraschen mag. Einphasenstrom wird umgangssprachlich auch als „Split-Phase“ bezeichnet.

Wohnhäuser werden üblicherweise mit einphasigem Strom versorgt, während Gewerbe- und Industrieanlagen in der Regel dreiphasig betrieben werden. Ein wesentlicher Unterschied zwischen einphasigem und dreiphasigem Strom besteht darin, dass dreiphasiger Strom höhere Lasten besser bewältigen kann. Einphasige Stromversorgungen werden am häufigsten für Beleuchtung oder Heizung und weniger für große Elektromotoren eingesetzt.

Einphasig

Einphasenstrom hat drei Adern innerhalb der Isolierung. Zwei Außenleiter (Phasenleiter) und ein Neutralleiter liefern die Spannung. Jeder Außenleiter führt 120 Volt. Der Neutralleiter wird vom Transformator abgegriffen. Zweiphasenstromkreise sind wahrscheinlich deshalb vorhanden, weil die meisten Warmwasserbereiter, Herde und Wäschetrockner 240 Volt benötigen. Diese Stromkreise werden von beiden Außenleitern versorgt, es handelt sich dabei aber um einen vollständigen Phasenstromkreis mit Einphasenstrom. Alle anderen Geräte werden mit 120 Volt betrieben, wofür nur ein Außenleiter und der Neutralleiter benötigt werden. Diese Art von Stromkreis mit Außen- und Neutralleiter wird daher auch als Zweiphasenstromkreis bezeichnet. Beim Einphasenstrom sind die beiden Außenleiter schwarz und rot isoliert, der Neutralleiter ist immer weiß und es gibt einen grünen Schutzleiter.

Dreiphasig

Drehstrom wird über vier Leiter geliefert: drei Außenleiter (Phasenleiter) mit 120 Volt und einen Neutralleiter. Zwei Außenleiter und der Neutralleiter führen zu einem Gerät, das 240 Volt benötigt. Drehstrom ist effizienter als Wechselstrom. Stellen Sie sich vor, ein Mann schiebt ein Auto einen Berg hinauf; das ist ein Beispiel für Wechselstrom. Drehstrom ist vergleichbar mit drei gleichstarken Männern, die dasselbe Auto denselben Berg hinaufschieben. Die drei Außenleiter in einem Drehstromkreis sind schwarz, blau und rot; ein weißer Leiter ist der Neutralleiter und ein grüner Leiter die Erdung.

Ein weiterer Unterschied zwischen Drehstrom und Wechselstrom betrifft die Einsatzorte. In den meisten, wenn nicht sogar allen Wohnhäusern ist Wechselstrom installiert. Alle Gewerbegebäude hingegen verfügen über Drehstromanschlüsse des Energieversorgers. Drehstrommotoren liefern mehr Leistung als Wechselstrommotoren. Da in den meisten Gewerbeimmobilien Maschinen und Anlagen mit Drehstrommotoren betrieben werden, ist Drehstrom für deren Betrieb unerlässlich. In Wohnhäusern hingegen werden alle Geräte, wie Steckdosen, Lampen, Kühlschränke und Haushaltsgeräte, die 240 Volt benötigen, mit Wechselstrom betrieben.


Veröffentlichungsdatum: 09. März 2021
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